Moderne Brustimplantate können ein Leben lang unter der Haut bleiben, sofern keine medizinischen Gründe für einen Wechsel oder gar eine Entfernung vorliegen. Anders hingegen verhält es sich bei älteren Brustimplantaten: Diese sollten nach 15-20 Jahren gewechselt werden. Dabei kann diese Notwendigkeit auf ästhetischen oder auf medizinischen Überlegungen basieren. Es kommt oft vor, dass Patientinnen die Form ihrer Brust verbessern möchten oder sie einfach nicht mehr als attraktiv wahrnehmen. Dies kann zudem mit dem Alterungsprozess und der Erschlaffung der Haut zusammenhängen. Es kann auch zum sogenannten Rippling kommen. Dabei handelt es sich um eine unschöne Faltenbildung, die durch eine ungünstige Implantatposition zustande kommt. Wenn medizinische Gründe für einen Implantatwechsel vorliegen, sollten Sie so schnell wie möglich entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Medizinische Gründe für einen Implantatwechsel
Ein häufig auftretender Grund für den Wechsel der Brustimplantate ist die sogenannte Kapselfibrose, bei der es sich um eine schmerzhafte Verhärtung des Brustgewebes im Bereich des Implantats handelt. Der Körper nimmt die Implantate als Fremdkörper wahr und bildet eine Hülle aus Bindegewebe rund um die Gelkissen. Auch eine Subluxation, also eine Verdrehung des Implantats, macht einen Wechsel umgehend erforderlich. Mit der Zeit können die Hüllen der Implantate an Festigkeit einbüßen, was eine Ruptur – einen Riss – nach sich ziehen kann. In solchen Fällen kann es zu Entzündungen des Brustgewebes kommen, der Wechsel des Implantats ist unumgänglich.
Ein dringender Grund zum Wechsel der Implantate liegt nur dann vor, wenn eine Gefahr für die Gesundheit der Patientin besteht. Wenn Sie Schmerzen empfinden oder Änderungen im Brustbereich feststellen, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen, um sich über die Möglichkeiten für einen Wechsel der Implantate beraten zu lassen. Dr. med. Svenja Giessler berät Sie in diesem Zusammenhang gern. Seit 2008 ist Dr. Giessler als selbständige Fachärztin für plastische Chirurgie in München tätig und hat im Laufe der Jahre unzähligen Frauen zu ihrer Traumbrust verholfen.
Was passiert bei der OP?
Bevor Sie sich für einen Wechsel der Brustimplantate in Folge einer Brustvergrößerung entschließen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Es ist äußerst wichtig, dass Sie sich über die Möglichkeiten und Risiken einer OP im Klaren sind. Auf Wunsch der Patientin kann der Wechsel der Implantate mit einer Bruststraffung verbunden werden. In der Regel wird die OP unter Vollnarkose durchgeführt. In den meisten Situationen verschafft sich der Chirurg oder die Chirurgin über die Brustumschlagfalte Zugang zum Implantat, jedoch wird auch die Narbe der Brustvergrößerungsoperation für diese Zwecke genutzt. Bei einem Wechsel der Implantate geht es in erster Linie darum, das Brustgewebe nicht zu verletzen und die neuen Silikonkissen so zu platzieren, dass im Nachhinein keine Komplikationen auftreten. Bei der OP wird in den meisten Fällen eine submuskuläre Platzierung angestrebt, falls die Implantate bei der Erstoperation unter die Brustdrüse platziert wurden.
Die Implantattasche wird neu modelliert, um ein möglichst ästhetisches Ergebnis zu gewährleisten. Häufig werden aufgrund der Dehnung der Haut und des Gewebes etwas größere Implantate eingesetzt.
Die Dauer der OP unterscheidet sich von Patientin zu Patientin und beträgt im Schnitt zwei bis vier Stunden. Während der postoperativen Phase müssen dieselben Richtlinien wie nach der OP befolgt werden. Anfängliche Schmerzen lassen sich mit Schmerzmitteln behandeln, ausreichende Schonung während der Wundheilung trägt ebenfalls zur schnellen Genesung bei. In den ersten sechs bis acht Wochen ist das Tragen eines Kompressions-BHs rund um die Uhr erforderlich. Damit die Wunden optimal verheilen, ist es ratsam, erst eine Woche nach der OP mit dem Duschen zu beginnen.