
Die Bruststraffung, auch Mastopexie genannt, ist eine operative Methode, um die natürliche Form und Größe der Brust wiederherzustellen. Doch wie bei jedem operativen Eingriff gibt es Gründe, warum der behandelnde Arzt im Einzelfall von der Durchführung abraten kann.
1. Die körperliche Verfassung der Patientin
Eine Operation, auch wenn es nur ein kleinerer Eingriff ist, stellt stets eine Belastung für den Körper, besonders für den Kreislauf und das Immunsystem, dar. Da eine Brustoperation unter Narkose durchgeführt wird und der Heilungsprozess viel Kraft kostet, muss sich die Patientin in einem ausreichenden Gesundheitszustand befinden.
Kontraindikationen für eine Operation wären etwa vorübergehende Erkrankungen wie Viruserkrankungen, Schnupfen, grippale Infekte und ähnliches, die das Immunsystem schwächen und so den Heilungsverlauf negativ beeinflussen könnten. In so einem Fall sollte die Operation verschoben werden, bis die Patientin wieder vollständig gesund ist.
Es gibt zudem absolute Kontraindikationen, die eine Brustoperation gänzlich ausschließen. Hierzu gehören z. B. schwere Erkrankungen wie Herzprobleme, Nierenfunktionseinschränkungen oder schwere Diabetes.
2. Gesundheitszustand der Brust
Tumorerkrankungen des Brustgewebes schließen eine Bruststraffung nicht nur bei einem aktuellen Auftreten aus, auch bei rezidivierenden, also immer wiederkehrenden Tumorwucherungen sollte von einer Brustoperation eher abgesehen werden. Durch das entstehende Narbengewebe ist die Diagnostik zukünftiger Neuwucherungen erschwert und eine rechtzeitige Behandlung eventuell nicht möglich.
Manche Menschen neigen zu sogenannten Keloiden, also überschießender Narbenbildung und unschönen Narbenwucherungen. Diese sind zwar aus medizinischer Sicht unbedenklich, können jedoch ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis verhindern, da große Narben sichtbar bleiben. In einem solchen Fall sollte eine Bruststraffung genau überlegt und geplant werden. Möglicherweise wird der Arzt von einem Eingriff eher abraten, besonders wenn von früheren Operationen bereits eine Veranlagung zu einer starken Keloidbildung bekannt ist.
Vor einem operativen Eingriff sollte der Gesundheitszustand der Haut im Operationsbereich abgeklärt werden. Viele Frauen leiden unter Hautreizungen, Ekzemen oder Pilzerkrankungen an der Unterbrustfalte, welche vorher von einem Hautarzt behandelt werden sollten, um nach dem Eingriff eine gute Wundheilung zu gewährleisten.
3. Unpassende Erwartungen an das Operationsergebnis
Der Arzt oder die Ärztin sollte die Patientin im Vorfeld umfassend über das zu erwartende Ergebnis des Eingriffs und die dazugehörenden Risiken aufklären. Da jede Brust und jeder Körper individuell verschieden sind, und der Heilungsprozess von zahlreichen Faktoren wie dem Zustand der Haut und dem Alter der Patientin abhängt, kann es in manchen Fällen schwierig sein, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Durch eine Kombination der verschiedenen Operationstechniken wird ein bestmögliches Ergebnis erzielt.
Stellt sich bereits bei der Beratung heraus, dass die Patientin unrealistische Erwartungen hat oder sich nicht sicher ist, ob sie den Eingriff wirklich will, wird der Arzt eventuell eher abraten oder ein anderes Verfahren, z. B. eine klassische Brustvergrößerung, empfehlen.
Frau Dr. Svenja Giessler verfügt über langjährige Erfahrungen in der plastischen Chirurgie und ist auf die Beratung und Betreuung von Brustpatientinnen spezialisiert. In einem persönlichen Beratungsgespräch kann sie über die unterschiedlichen Möglichkeiten sowie deren Vorteile und Risiken umfassend informieren, um eventuelle Unklarheiten und Ängste zu bereinigen.
4. Alter der Patientin
Durch eine Mastopexie kann das Stillen erschwert oder sogar gänzlich unmöglich werden, da dabei das Brustdrüsengewebe verändert wird. Außerdem verändern Schwangerschaft und Stillzeit die Brust stark, wodurch das Erscheinungsbild danach ganz anders sein kann. Es wird daher empfohlen, nach dem Stillen mindestens 8 Monate zu warten, bis sich die Brust auf natürlichem Wege wieder vollständig zurückgebildet hat, bevor eine OP vorgenommen wird. Bei jungen Frauen mit Kinderwunsch wird der behandelnde Arzt eventuell dazu raten, bis nach der Schwangerschaft und Stillzeit zu warten.
Bei einem Eingriff vor dem 18. Lebensjahr ist zusätzlich die Einwilligung der Eltern bzw. der gesetzlichen Vertreter notwendig. Da in diesem Alter das Wachstum und die pubertären Veränderungen des Körpers noch nicht ganz abgeschlossen sein können, wird der Arzt nur in medizinisch begründeten Fällen so früh eine Brustoperation in Erwägung ziehen.