Fast jeder Mensch trägt Male an seinem Körper – als Zeichen von Verletzungen, Verbrennungen oder als Folge von Operationen, die Narben hinterlassen haben. Narben erzählen Geschichten aus unserer Vergangenheit und werden doch oft als störend und als Makel empfunden. Gerade heute ist das ästhetische Empfinden bei den meisten Menschen sehr ausgeprägt.
Wundheilung und Narbenbildung
Die Narbenbildung ist grundsätzlich erst einmal eine ganz natürliche Schutzreaktion des Körpers, um die verletzte Hautstelle schnellstmöglich zu schließen und den Körper dadurch zu schützen. Hier steht bei der Narbenbildung allerdings die Schutzfunktion im Vordergrund. Der Körper achtet bei der Narbenbildung nicht auf ästhetische Aspekte. Das Narbengewebe passt sich nicht unbedingt der Struktur der übrigen Hautumgebung an, es hat keine Pigmente und keine Haarfolikel und keinerlei Drüsen für die Talg- oder Schweißbildung. Die Narbe ist somit eine einfache, zweckdienliche Reparaturmaßnahme des Körpers.
Im Idealfall bleibt die Narbe klein und unauffällig, passt sich gut der Hautumgebung in der Oberflächenstruktur an und weicht auch farblich nicht weit ab.
Dies ist leider nicht immer der Fall. Je nachdem, wo die Narbe sich bildet, dem individuellen Heilungsverlauf und der Ursache, kann eine Narbe sehr auffallend sein und sowohl tiefe Dellen im Körper verursachen als auch wulstartige Erhebungen produzieren. Besonders wenn sehr auffällige Narben an sehr exponierten Körperstellen auftreten, können sie für den Patienten zu einer echten Belastung werden.
Was der Patient selbst für eine gute Wundheilung tun kann
Je nach Art der Narbe und ihrer Ursache kann man viel dafür tun, um für einen guten Heilverlauf zu sorgen.
Bei Verletzungen oder nach Operationen ist die Narbenbildung meist nach zwei Wochen abgeschlossen. Der Patient kann durch regelmäßige Massagen der Narbe dafür sorgen, dass diese sich unauffällig entwickelt und Schmerzen, Juckreiz oder Spannungsgefühle vermindert werden oder ausbleiben.
Es gibt dafür gute Hilfsmittel, wie z. B. Narbencremes oder -pflaster. Sie helfen, das Narbengewebe gut mit Feuchtigkeit zu versorgen, die Wunde vor Entzündungen zu schützen und hemmen durch Wirkstoffe eine weitere Bildung von Narbengewebe. Auch sollte man die Narbe vor Sonneneinstrahlung schützen, da das Narbengewebe kein Melanin mehr bilden kann.
Oft ist die vollständige Narbenbildung erst nach einem Jahr ganz abgeschlossen. Besonders in den ersten Wochen sollte das Narbengewebe geschont und nicht übermäßiger Spannung oder Druck, z. B. durch Sport oder anstrengende körperliche Tätigkeiten, ausgesetzt werden. Wird die Narbe in dieser Zeit übermäßig strapaziert, kann das den Körper anregen, noch mehr Narbengewebe zu bilden, welches zu unschönen Wülsten auswachsen kann.
Die Möglichkeiten der modernen Medizin
Bei sehr tiefliegenden und bei sehr wulstigen Narben hilft jedoch oft nur der Gang zum Hautarzt oder eine Korrektur durch die plastische Chirurgie. Hier gibt es heute eine Vielzahl von Möglichkeiten, auffällige Narben zu behandeln und optisch hervorragende Ergebnisse zu erzielen.
Je nach Art der Narbe können durch verschiedene Behandlungsformen sowohl tiefliegende Narben als auch wulstartige Narben behandelt werden durch operative als auch nicht-operative Verfahren.
Operative Korrektur der Narbe
Starke und auffällige Narben stören nicht nur das ästhetische Empfinden, sie können auch sehr einschränkend und störend auf die körperliche Funktion wirken. Überall dort, wo die Haut sehr in Anspruch genommen wird, z. B. bei Gelenken, kann eine Narbe die Beweglichkeit einschränken und zu Schmerzen führen.
Hier bietet es sich oftmals an, die Narbe operativ zu korrigieren und das alte Narbengewebe zu entfernen, um eine bessere Narbenbildung erreichen zu können. Der Eingriff wird meist mit einer lokalen Betäubung durchgeführt und kann ambulant erfolgen.
Nicht-operative Korrektur der Narbe
Gerade bei übermäßigem Narbenwachstum kann eine Kortisonunterspritzung helfen. Diese hemmt die Bildung von weiterem Narbengewebe und kann den oft unangenehmen Juckreiz stillen.
Bei tiefliegenden Narben und Dellen können durch Unterspritzungen sehr gute Ergebnisse erreicht werden. Neue Füllprodukte, als Weiterentwicklung der sehr bewährten Hyaluronsäure, können ein großes Volumen entwickeln und bei sehr tiefliegenden Narben eine sehr gute Anpassung an die übrige Hautfläche erzielen.
Auch eine Laserbehandlung kann bei einigen Narbentypen sehr hilfreich sein. Der Laser kann bei erhabenen Narben vorstehendes Narbengewebe abtragen und die Narbe der übrigen Haut besser anpassen. Durch die Tiefenwirkung des Lasers lassen sich breite Narben an der Oberfläche zusammenziehen, wodurch sie optisch weniger auffällig werden.
Alle nicht-operativen Behandlungen können ambulant durchgeführt werden.
Stört sie eine auffällige Narbe und sie wollen diese optisch oder funktional verbessern?
Sprechen Sie uns an. Die Praxis Dr. Giessler für plastische und ästhetische Chirurgie verfügt über eine fundierte Erfahrung in der Behandlung verschiedenster Narbentypen und hat dabei ein breites Spektrum an Verfahren zur Verfügung.