
Ästhetische Eingriffe gelten spätestens seit den Nullerjahren als normal. Zumindest für Frauen ist es nicht ungewöhnlich, sich über die jüngste Botoxbehandlung, eine Faltenunterspritzung oder eine Mikrodermabrasion offen auszutauschen. Auch bei Männern werden solche Eingriffe immer beliebter, da der Wusch länger jung, fit und gesund auszusehen vielen Menschen gemein ist. Selbst größere kosmetische Eingriffe sind mittlerweile weit verbreitet und werden nicht nur in Internetforen, sondern auch im realen Leben offen diskutiert.
Die Korrektur einer schiefen oder zu großen Nase und abstehender Ohren wird längst als Selbstverständlichkeit betrachtet. Das gleiche gilt für operative Veränderungen an der Brust oder eine Bauchdeckenstraffung nach der Schwangerschaft. Bei Männern führt oft erst eine Fettabsaugung dazu, dass das begehrte Six-Pack tatsächlich zum Vorschein kommt. – Schönheitsoperationen sind in unserer Gesellschaft weitestgehend akzeptiert. Wer einen solchen Eingriff plant oder durchführen ließ, kommuniziert das in aller Regel offen und erlebt nur selten negatives Feedback aus seinem Umfeld.
Eine Korrektur der Intimzone ist weder peinlich noch beschämend
Allerdings scheint diese erfreuliche Offenheit derzeit noch an der Gürtellinie zu enden. Obwohl kosmetische Operationen im Intimbereich immer häufiger werden, gelten sie nach wie vor als ein Tabuthema. Dabei ist der Eingriff als solcher nicht außergewöhnlicher oder aufwendiger als andere kosmetische Operationen.
Auch wenn wir heute über fast alle Facetten der menschlichen Sexualität offen sprechen können, gelten Krankheiten oder andere Störungen, die die Geschlechtsteile betreffen, immer noch als Tabu. Frauen, die sich die Schamlippen verkleinern lassen oder Männer, die eine Penisvergrößerung anstreben, werden häufig belächelt und nicht verstanden. Dabei gibt es für solche Eingriffe durchaus gute Gründe.
Betroffene Frauen leiden oft unter einem enormen äußeren Druck. Es gibt mittlerweile weit verbreitete Vorstellungen darüber, wie eine perfekte Vagina auszusehen hat. Weibliche Geschlechtsteile werden dann als besonders ästhetisch empfunden, wenn die inneren Schamlippen (Labia minora) so klein sind, dass sie von den äußeren Schamlippen (Labia majora) vollständig verdeckt werden. Große innere Schamlippen, die über die äußeren Labia hinausreichen, werden dagegen als unschön und störend empfunden. Diese Auffassung zu teilen oder sich dem vermeintlichen Schönheitsideal zu beugen, ist weder verwerflich noch peinlich.
Warum eine Operation die beste Lösung sein kann
Feministinnen beklagen völlig zu Recht, dass Frauen nach wie vor stark an ihrem Äußeren gemessen und dazu erzogen werden, zu gefallen. Allerdings hilft diese Erkenntnis den meisten betroffenen Frauen schlicht nicht weiter. Eine Veränderung der sozialen Verhältnisse einzufordern, ist richtig und wichtig. – Die Stigmatisierung von Frauen, die sich für eine pragmatische Lösung ihres Problems entscheiden, ist aber keinesfalls hinnehmbar.
Frauen, die sich für eine Verkleinerung ihrer Schamlippen entscheiden, leiden unter diesem vermeintlichen Makel oft jahrelang, bevor sie sich überhaupt einer Ärztin anvertrauen. Meist sprechen die Betroffenen das Problem erst an, wenn ihr Sexualleben bereits stark beeinträchtigt ist oder körperliche Beschwerden auftreten, denn zu große innere Schamlippen sind nicht immer nur ein ästhetisches Problem. Sie können beim Sitzen, beim Radfahren und beim Reiten erheblich stören und sogar stark schmerzen, wenn es durch diese Tätigkeiten zu kleinen Verletzungen kommt. Für eine Verkleinerung der Schamlippen gibt es also auch medizinische Gründe.
Holen Sie sich Rat bei erfahrenen Fachärzten
Frauen, die sich eine Veränderung wünschen, sollten sich keinesfalls scheuen, den Rat einer qualifizierten Ärztin einzuholen. Obwohl ein solcher Eingriff keinesfalls peinlich ist und die Risiken überschaubar sind, sollte eine Operation dennoch gut informiert und wohlüberlegt erfolgen.
Die plastische Chirurgin Dr. Svenja Giessler führt in ihrer Münchner Praxis regelmäßig ästhetische Eingriffe in der Intimzone durch und steht ihren Patientinnen und Patienten bei diesem oft schwierigen Thema gerne mit ihrer langjährigen Erfahrung zur Seite.