Noch immer ist der weibliche Intimbereich ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Trotz dessen hat sich ein gesellschaftliches Bild davon etabliert, wie eine ideale, schöne Vulva auszusehen hat. Und das hat Auswirkungen auf unser Selbstbild und auf unsere Sexualität. Im Jahr 2015 rief ein Sexspielzeug-Hersteller einen Wettbewerb für das schönste weibliche Genital der Welt aus. Ziel des Wettbewerbes war es, eine Vorlage für Sexspielzeuge zu finden. Mehr als 130.000 Personen aus aller Welt stimmten daraufhin für die zur Auswahl stehenden Vulven ab. Das Voting war dabei ein unfreiwilliger Spiegel der Schönheitsvorstellung für weibliche Genitalien in unserer Zeit. Die meist gevoteten Genitalien waren allesamt unbehaart, hatten kaum ausgeprägte innere Labien und unterschiedenen sich farblich kaum vom restlichen Körper. An diesem Ideal orientieren sich ebenfalls Frauenmagazine sowie die Erotik- und Pornobranche. Durch das Fehlen realistischer Beispiele entsteht bei vielen Frauen der Eindruck, das Aussehen ihrer Genitalien sei abnormal. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die inneren Labien, auch Schamlippen genannt, zu lang oder zu dick sind, um von den äußeren Labien umschlossen zu werden.
Junge Frauen sind immer früher von Schönheitsidealen umgeben
Dies schließt auch das weibliche Genital mit ein. Für heranwachsende junge Frauen, die das Aussehen ihrer Genitalien nicht repräsentiert sehen und deshalb als abstoßend wahrnehmen, hat dies häufig weitreichende psychische Folgen. So trauen sich diese jungen Frauen beispielsweise aus Scham häufig nicht, sich ihrem Freund zu zeigen oder sexuelle Erfahrungen zu sammeln. In der Folge sind die betroffenen Frauen in ihrem Körper und ihrer Sexualität weniger selbstbestimmt.
Die Scham wirkt sich allerdings auch auf andere Lebensbereiche aus. Beispielsweise trauen sich einige junge Frauen nicht ins Schwimmbad aus Angst, ihre Labien könnten sich durch den Stoff abzeichnen. Bei den älteren Generationen steht das weibliche Genital als Tabuthema noch mehr im Vordergrund. Viele Frauen sind aufgrund gesellschaftlicher Tabus weniger aufgeklärt über ihre Genitalien und empfinden sie eher als unrein oder schmutzig. Aufgrund der angelernten negativen Wahrnehmung ihrer Vulva sind sie mit dieser auch häufiger unzufrieden. Laut einer Studie haben mehr als 60 % aller Frauen in sämtlichen Altersklassen Bedenken wegen des Aussehens ihrer Genitalien.
Die Folgen einer gestörten Selbstwahrnehmung
Die Unzufriedenheit mit ihrem Genital hat für die betroffenen Frauen weitreichende Folgen. Frauen mit einem guten Gefühl zu ihren Genitalien sind in ihrer Sexualität selbstbestimmter und offener, haben mehr und bessere Orgasmen, sind erregter und allgemein sexuell zufriedener. Sexuelle Zufriedenheit wirkt sich wiederum positiv auf die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden sowie auf die Lebensqualität im Allgemeinen aus.
Auch Beziehungen profitieren davon, wenn die Frau ein positives Verhältnis zu ihrem Körper hat. Frauen, die mit ihrem Körper oder einzelnen Körperteilen sehr unzufrieden sind, erleben dagegen weniger sexuelle Stimulation, haben ein vermindertes sexuelles Verlangen und tendieren eher zu sexuellen Dysfunktionen.
Studien haben außerdem gezeigt, dass Frauen nicht nur negativer gegenüber ihren Genitalien eingestellt sind als Männer, sondern auch eine deutlich negativere Sprache in Bezug auf ihre Genitalien verwenden.
Darüber hinaus können lange Schamlippen körperliche Beschwerden beim Gehen oder Radfahren verursachen, wenn diese schmerzhaft aneinander reiben.
Indikationen für eine Verkleinerung der Schamlippen
Wenn die Unzufriedenheit mit dem Aussehen der Genitalien die Lebensqualität dauerhaft negativ beeinflusst, ist es sinnvoll, sich mit der Möglichkeit einer kosmetischen Operation zu befassen. Dabei sollten zuvor jedoch alle Aspekte, die für eine Behandlung sprechen, genauestens hinterfragt werden.
In der Plastischen Chirurgie Dr. Giessler werden Schamlippenverkleinerungen regelmäßig durchgeführt, mit einem natürlichen Ergebnis. Bei der Behandlung werden die überstehenden Schamlippen nicht nur gekürzt, sondern auch Gewebe aus der Mitte entfernt. Dadurch bleiben keine Narben zurück und das Gefühl im Intimbereich bleibt weitestgehend unbeeinträchtigt. Frau Dr. Giessler berät betroffene Frauen von Frau zu Frau vertraulich, mit äußerster Diskretion. Dem Team und besonders der Fachärztin ist es wichtig, dass ihre Patientinnen ihnen vertrauen und trotz des sensiblen Themas in ihrer Praxis keine Scham empfinden. Vielen Patientinnen hat dieser Eingriff bereits Selbstbewusstsein und Lebensqualität zurückgegeben.