Immer beliebter werden sogenannte Fasten-Kuren. Der Fastende verzichtet für eine Woche oder länger fast vollständig auf die Nahrungsaufnahme. Dieser Verzicht wird mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und Entspannung kombiniert. Was genau während dieser Zeit im Körper geschieht, ist Ärzten und Wissenschaftlern noch nicht vollkommen klar. Das erreichte Kaloriendefizit führt jedoch in jedem Falle zu einem Gewichtsverlust.
Viele Menschen, die bereits eine Fastenkur absolviert haben, berichten davon, sich während dieser entspannt, frisch und fit gefühlt zu haben. Weiterhin lassen sich bei Fastenden häufig erhebliche Verbesserungen des Hautbildes beobachten. So verschwinden Hautunreinheiten bereits nach kurzer Zeit und die Haut wirkt insgesamt straffer und rosiger als zuvor.
Einige Experten gehen davon aus, dass dies auf die Produktion von Sirtuinen zurückzuführen ist. Bei diesen handelt es sich um Enzyme, die in den letzten Jahren stark in den Fokus der Forschung gerückt sind. Sie sind in der Lage, zahlreiche Enzyme und Proteine zu modifizieren. Viele dieser Enzyme und Proteine spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung bestimmter Erkrankungen. Sirtuine werden aus diesem Grund besonders im Hinblick auf ihre Fähigkeit, die Entstehung einiger Krankheiten zu verhindern oder diese Krankheiten zu heilen, erforscht. Im Zusammenhang mit der Fastenkur ist davon auszugehen, dass Sirtuine „aktiviert“ werden, wenn der Mensch hungert.
Welche positiven Effekte treten auf? Welche Gefahren bestehen?
Orangenhaut, Pickel und eine bleiche Hautfarbe verschwinden bei vielen Fastenden zumindest teilweise. Sie wirken erholter und gesünder. Durch die straffe, von Unreinheiten befreite Haut wirken sie zudem häufig jünger und attraktiver als zuvor. Während der Fastenkur werden zusätzlich weniger schädliche „Wachstumsfaktoren“ und weniger als bedenklich einzustufende Proteine produziert. Dies führt zum Abklingen von Entzündungen. Letztendlich kann das Verschwinden von Hautunreinheiten wohl vor allem auf diesen Effekt zurückgeführt werden.
Stärkere Falten beispielsweise im Gesicht können jedoch auch durch eine Fastenkur nicht beseitigt werden. Hier empfiehlt sich der Einsatz bestimmter Filler, wie Botulinumtoxin oder Hyaluronsäure, die bei der Faltenbehandlung durch eine erfahrene Fachärztin oder einen erfahrenen Facharzt der plastischen Chirurgie auch schon nach einmaliger Anwendung deutlich positive und natürliche Ergebnisse erzielen.
Es sollte zudem beachtet werden, dass eine Fastenkur trotz ihres positiven Effekts nicht von jedem Menschen durchgeführt werden kann. Der Körper wird durch die stark verminderte Energiezufuhr geschwächt. Nur gesunde Menschen sollten eine Fastenkur durchführen. Zudem ist eine ärztliche Beratung und Betreuung vor, während und nach der Kur ratsam. So kann sichergestellt werden, dass keine „Nebenwirkungen“ auftreten.
Wie nachhaltig ist eine Fastenkur?
Eine von vielen Fastenden gefürchtete Folge ihrer Kur ist der Jo-Jo-Effekt. Wird wenig Nahrung aufgenommen, ist häufig zu beobachten, dass das verlorene Gewicht im Anschluss an die Diät gleich doppelt zurückkehrt. Dies sollte unbedingt vermieden werden. Prinzipiell ist es mit etwas Disziplin nicht unmöglich, den Jo-Jo-Effekt zu verhindern. Generell sollte auch während der Fastenkur auf die Nahrungszufuhr geachtet werden. Eine Fastenkur sollte keine Null-Diät sein – der Fastende muss Nahrung aufnehmen. Dies geschieht – alleine schon der Definition des Begriffs „Fasten“ wegen – in deutlich geringerem Umfang als normalerweise.
Ein vollständiger Verzicht sollte jedoch vermieden werden.
Weiterhin sollte im Anschluss an die Kur ein „Ausfasten“ erfolgen. Während dieser Zeit, die zumindest drei oder vier Tage dauern sollte, wird der Körper langsam an die gewohnte Nahrungsmenge gewöhnt. Wer direkt nach dem Fasten wieder normal isst, wird unweigerlich stark zunehmen. Der Körper wähnt sich in einer Hungersituation und ist darauf bedacht, Reserven für „schlechte Zeiten“ anzulegen. Durch das „Ausfasten“ kann dies verhindert werden. Vor dem Beginn der Fastenkur sollte ein Arzt konsultiert werden. Dieser kann auch über das „Ausfasten“ beraten.