Die Unterspritzung von Lippenfalten gehört zu den beliebtesten Behandlungen der ästhetisch-plastischen Chirurgie und das nicht nur, weil es sich dabei um einen minimal-invasiven Eingriff handelt, sondern auch, weil die Lippen bzw. die Mundpartie einen sehr wichtigen Einfluss auf das Gesamtbild des Gesichts haben. Mit voranschreitendem Alter entstehen von der Oberlippe Richtung Nase und von der Unterlippe Richtung Kinn oft kleine Mundfältchen, sogenannte Plisséefalten, die jedoch einen großen Einfluss auf den Gesichtsausdruck haben.
Plisséefalten erkennen
Lippenfalten – oft auch Plisséefältchen, Raucherfalten oder periorale Falten genannt – sind kleine, feine Fältchen, die strahlenförmig unmittelbar über der Oberlippe Richtung Nase und unmittelbar unter der Unterlippe Richtung Kinn verlaufen. Da sie vertikal verlaufen, erinnern sie optisch an einen Plisséerock und haben so ihren besonderen Namen bekommen.
Ganz typisch für diese Mundfältchen ist, dass sie anfangs oft nur an der Oberlippe auftreten und meist lediglich bei Bewegungen des Mundes, wie beispielsweise dem Spitzen der Lippen, sichtbar werden. Mit voranschreitendem Alter bilden sich die kleinen Fältchen jedoch auch an der Unterlippe. Sie sind meist ohne Bewegung erkennbar. Das Gesicht wirkt durch die kleinen Fältchen direkt ein paar Jahre älter. Zudem stören sich Frauen verständlicherweise daran, dass sich ihr Lippenstift in den feinen Vertiefungen absetzt.
Ursachen von Lippenfältchen
Es ist ein Zusammenspiel aus Muskelaktivität und abnehmender Hautspannkraft im Alter, das für das Entstehen von Lippenfältchen verantwortlich ist.
Der Mund wird hauptsächlich von einem ringförmigen Muskel, dem Mundschlussmuskel, geformt. Dieser wird vor allem beim Spitzen der Lippen, beispielsweise beim Küssen, Rauchen oder Essen, beansprucht. Deswegen werden die feinen Falten auch oft Raucherfalten genannt.
Mit dem Alter verliert die Haut zunehmend an Elastizität und Unterfettgewebe, was sich auch auf die Konturen der Lippen auswirkt. Gleichzeitig wird die Haut der Mundpartie durch die Mimik sehr stark belastet, wodurch sich vor allem in dieser Region schnell sichtbare Falten bilden. Allerdings hat nicht nur ein reges Bewegen des Mundschlussmuskels durch beispielsweise Rauchen einen Einfluss auf das Entstehen von Lippenfältchen. Auch UV-Strahlungen und die genetische Veranlagung können die Falten begünstigen.
Mundfältchen mit Botox und Hyaluronsäure behandeln
Um bereits vorhandene, kleine Fältchen zu beseitigen, bietet sich vor allem die Injektion von Hyaluronsäure an. Die Vertiefungen können so gezielt aufgefüllt werden, wodurch die Mundregion wieder frisch und glatt wirkt. Wichtig ist hierbei jedoch, dass sehr gezielt und dosiert gearbeitet wird, da bei einer Überspritzung ein sogenannter Papageienschnabel entstehen kann. Dieser wirkt alles andere als natürlich. Gute Fachärzte setzen deswegen auf mehrere Sitzungen und sehr dünne Hyaluronsäure. Hyaluron hat neben ihrer Wirkung als Filler auch die Eigenschaft, die Feuchtigkeit der Haut zu unterstützen sowie ihre körpereigene Regeneration anzuregen.
Zudem bietet sich der Einsatz von Botulinum (Botox) an, um die Entstehung weiterer Falten zu vermeiden. Da die Lippenfältchen vor allem durch die Aktivität des Mundschlussmuskels entstehen, ist vor allem Botox ein sehr effektives Mittel. – Botox entspannt den Muskel und weniger Aktivität führt zu weniger Falten. Genau wie beim Einsatz von Hyaluronsäure ist auch beim Unterspritzen mit Botox absolute Sorgfalt gefragt. Nur eine dezente Dosierung führt zu einem natürlichen und schönen Ergebnis.
Botox entspannt den Muskel für etwa drei bis vier Monate. Allerdings werden Falten durch ein langfristiges „Verlernen“ der Bewegung reduziert, zudem kann der Muskel weniger Kraft aufwenden. Dieser Effekt kann sogar sechs bis zwölf Monate andauern.