Ist Schönheit wirklich messbar? Aus dem menschlich-subjektiven Blickwinkel wohl kaum. Und dennoch lassen sich Attraktivität, Schönheit und Harmonie der einzelnen Körperregionen durchaus mathematisch definieren. Die Berechnung dieses Ideals erfolgt mit Hilfe des „Goldenen Schnitts“, welcher im Rahmen der sogenannten Attraktivitätsforschung angewendet wird: Nicht nur die Proportionen eines als schön empfundenen Gesichtes lassen sich auf diese Weise nachvollziehen und beschreiben, auch das Ideal der weiblichen Brust ist bereits Gegenstand der Forschung.
Auch wenn die Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt, so lassen sich dennoch einige Faktoren benennen, die eine schöne Brust ausmachen und ästhetisch wirken lassen – und zwar unabhängig von ihrer Größe!
Brustasymmetrie – eine der häufigsten „Fehlbildungen“ der weiblichen Brust
Die bereits erwähnte Attraktivitätsforschung will beweisen, dass Schönheit und Anziehungskraft nicht nur Ansichtssache, sondern zum Teil steuerbar sind. Gerade das Gesicht sowie die Brüste können vermessen und so die ideale Verteilung berechnet werden. Dabei sollte das Volumen oberhalb und unterhalb der Brustwarze ein bestimmtes Verhältnis aufweisen, um als schön zu gelten. Und so lässt sich daraus die Erkenntnis ableiten, dass Schönheit weniger eine außergewöhnliche Randerscheinung als vielmehr dem Durchschnitt zu verdanken ist, besser gesagt: dem goldenen Schnitt.
Im Laufe der pubertären Entwicklung wächst die weibliche Brust unter dem Einfluss der Sexualhormone, v. a. durch den Anstieg des Östrogens. Das Volumen der Brust nimmt dadurch an Bindegewebe und Fett zu und die Drüsengänge beginnen sich auszubilden. Bis zum 21. Lebensjahr ist das Brustwachstum zwar erst einmal abgeschlossen, vollkommen vollendet ist die Brustdrüsenentwicklung allerdings erst nach einer Schwangerschaft und Stillzeit.
Wussten Sie schon?
Mehr als 90 % aller weiblichen Brüste sind nicht symmetrisch, was Größe, Position, Form und Volumen betrifft. Bei bis zu 10 % besteht sogar eine deutliche Asymmetrie der Brüste und bei etwa einem Viertel beträgt die Differenz sogar eine Cup-Größe. Wer eine Asymmetrie bei sich feststellt, ist also keineswegs allein.
Der wohl wichtigste und bedeutendste Faktor für eine Frau, ist der ästhetische Punkt. Asymmetrische Brüste werden zum Teil kaschiert oder versteckt. Nur selten hat eine Asymmetrie jedoch Nebenwirkungen auf unser Wohlbefinden. In seltenen Fällen kann es zu Verspannungen und Kopfschmerzen kommen, die bei einer großen Asymmetrie auftreten können. Viele Frauen entscheiden sich in Folge dessen zu einer Schönheitsoperation bzw. einer Anpassung der Brüste.
Ist ein größerer Busen automatisch schöner?
Große und wohlgeformte Brüste verkörpern die Weiblichkeit der Frau – so sagen es uns zumindest die Medien und ein großer Teil der Hochglanzmagazine. Folglich versuchen wir durch bestimmte Unterwäsche, Operationen und Tricks, unsere Oberweite größer aussehen zu lassen. Der Glaube, dass Männer nur auf große Brüste stehen, bestätigt sich jedoch nicht unbedingt. Eine Befragung deer Männer ergab hier ein völlig anderes Ergebnis, als zunächst angenommen. Für viele ist die Harmonie zwischen Körper und Brust ausschlaggebend.
Die überraschende Erkenntnis: Ein großer Busen wird nicht automatisch als schöner und/oder attraktiver wahrgenommen – Form und Proportionen liegen noch vor dem quantitativen Faktor. Die Körbchengröße ist also vordergründig weniger relevant als das Verhältnis und die Proportionen der Brüste: So wird laut Forschungsergebnissen eine weibliche Brust dann als besonders schön empfunden, wenn 45 % des Brustvolumens oberhalb des Nippelmeridians (eine imaginäre Linie, die durch die Brustwarze führt) liegt und 55 % des Brustvolumens unterhalb davon. Die Brustwarze sollte außerdem in einem mittleren Winkel nach oben zeigen.
„Natürlich können Frauen sich Anregungen aus Zeitschriften und Lifestylemagazinen holen. Viele kommen damit in unsere Praxis, um ihr Bild vom Traumbusen besser veranschaulichen zu können. Jede Brust ist jedoch einzigartig, und das Ziel ist daher keine unrealistische Kopie einer Photoshop-Bearbeitung, sondern die Brust individuell so zu sehen und zu korrigieren, um ein möglichst natürliches und zu der Gesamtstatur passendes Ergebnis zu erzielen. Manchmal genügt eine Bruststraffung, um z. B. eine Brustasymmetrie zu beseitigen, manchmal ist es eine Brustvergrößerung oder –verkleinerung. Daher sind die ausführlichen Vorgespräche so entscheidend, um den Ist-Zustand genau zu analysieren und die richtigen Behandlungsschritte im Sinne der Patientin zu finden und erfolgreich durchzuführen“
Ärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie in München, Frau Dr. Svenja Giessler.