Bei der tubulären Brust handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung der Brustdrüse, die sich oftmals bereits in der Pubertät bemerkbar macht und entweder ein- oder beidseitig auftreten kann. Die Wachstumsstörung hat zur Folge, dass der untere Teil der Brust unterentwickelt bleibt, während der obere Teil der Brust “normal” weiter wächst. Durch dieses ungleiche Wachstumsverhältnis nimmt die Brust eine tubuläre oder schlauchförmige Form an. Oft geht die tubuläre Brust mit einem vergrößerten Brustwarzenhof, welcher nach unten zeigt, einer erhöhten Unterbrustfalte und einer kleinen Brustgröße (Brusthypoplasie) einher. Auch die Stillfähigkeit kann eingeschränkt sein. Gerade im jungen Alter kann diese Fehlbildung am Selbstbewusstsein einer Frau kratzen. Entwickelt sich die weibliche Brust nicht wie bei anderen Frauen im gleichen Alter, wird die Scham mit den Jahren nicht selten größer.

Obwohl man bei vielen Erkrankungen bereits vorbeugende Maßnahmen ergreifen kann, ist dies bei der tubulären Brust nicht der Fall. Die Fehlbildung der Brust ist bereits angeboren und kann ausschließlich durch einen entsprechenden chirurgischen Eingriff behoben werden. Die Operationstechnik richtet sich nach dem Schweregrad der Fehlbildung.
Ist genügend Brustdrüsengewebe vorhanden, kann die Formveränderung mit einem Silikongelimplantat ausgeglichen werden und die Operation gleicht der einer Brustvergrößerung. Wird ein perimamillärer Zugangsweg, d.h. eine Schnittführung um den Warzenhof herum, gewählt kann auch eine Korrektur bzw. Verkleinerung der oftmals vergrößerten Brustwarzenhöfe erfolgen.
Auch Asymmetrien, z.B. bei einseitiger tubulärer Brust, können so ideal ausgeglichen werden. Welche Behandlung jedoch in Frage kommt, sollte gründlich in einem Beratungsgespräch geprüft werden.