Der Brustmuskel setzt sich aus einem kleinen und einem großen Brustmuskel (Pectoralis minor et major) zusammen. Während er beim Mann als Brustmuskel deutlich erkennbar ist, wird er bei der Frau durch die Brustdrüse überdeckt. Der Brustmuskel dient der Armbewegung im Schultergelenk und dient als Hilfsmuskulatur beim Einatmen.
Beim Einsetzen von Brustimplantaten stellt sich die Frage, ob es über oder unter dem Brustmuskel platziert werden soll. Genauer gesagt über oder unter den großen Brustmuskel. Der darunter liegende kleine Brustmuskel bleibt bei einer Augmentation unter dem Muskel unangetastet.
Ob das Brustimplantat unter dem Muskel platziert werden sollte hängt von mehreren Faktoren ab, die gemeinsam mit dem plastischen Chirurgen besprochen werden muss. Der Hauptgrund für eine submuskuläre (unter dem Muskel) Brustvergrößerung stellt das vorhandene Brustvolumen, das die Frau mit sich bringt, dar.
Bei einer Frau mit sehr wenig Brustdrüsengewebe würde man eher die submuskuläre Implantatlage wählen um mit dem Muskel noch eine zusätzliche Gewebeschicht über dem Implantat zu erhalten und somit das Implantat besser zu kaschieren ohne dass Implantatränder zu sehen oder zu spüren sind.
Die Form der Brust erscheint natürlicher und fühlt sich weicher an. Hinzu kommt, dass das Risiko einer Kapselfibrose bei dieser Variante geringer ist. Eine Kapselfibrose tritt ein, wenn der Körper eine Art harte Kapsel um das Implantat bildet, die Schmerzen verursachen kann.
Im Zuge einer submuskulären Brustvergrößerung wird der große Brustmuskel gelöst und mobilisiert, sodass das Implantat darunter geschoben werden kann. Damit geht zwar ein partieller Verlust der Funktion des Muskeln einher, dieser bleibt allerdings oft unbemerkt und wird gut von der restlichen Muskulatur kompensiert. Trotz alledem ist bei Extrem- oder Kraftsporlerinnen von einer submuskuläre Implantatlage abzuraten und muss ausführlich mit dem behandelnden Chirurgen diskutiert werden.