Seit mehr als zehn Jahren erarbeitet die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) eine jährliche Auswertung der Trends unserer Branche. Im letzten Betrachtungszeitraum 2019/ 2020 ist selbstverständlich zu erwähnen, dass der Ausbruch der COVID-19-Pandemie einen enormen Einfluss nicht nur auf die Entwicklung der Plastischen Chirurgie, sondern auf die Entwicklung eines jeden einzelnen hatte und weiterhin hat.
Brust- und Faltenbehandlungen regen das Interesse der PatientInnen
Die Auswertung der Behandlungsanfragen in Praxen und Kliniken spielt vor allem deshalb eine Rolle, um die Wünsche der PatientInnen nachvollziehen zu können. Bei diesen Anfragen wurden noch keine Beratungsgespräche durchgeführt, es handelt sich lediglich um eine Art Interessenbekundung.
2020 ist die Kluft zwischen Behandlungswunsch und der letztlichen Durchführung tatsächlich sehr groß, da Operationen aufgrund der Pandemie verschoben werden mussten oder nicht-operative Alternativen gewählt wurden.
Ähnlich wie bereits im Vorjahr, waren auch 2020 die Anfragen für minimal-invasive Eingriffe besonders hoch. Stolze 15,8 % der Behandlungswünsche bezogen sich 2020 auf die Faltenunterspritzung mit Fillern, das sind beinahe 4 % mehr als im Vorjahr. Auf diese folgen Brustvergrößerung (12,1 %) und Fettabsaugung (11,9 %). Weiter geht das Ranking mit der Oberlidstraffung (11,7 %), Botox-Behandlung (11,3 %), Hals-/Stirn-/Face-Lifting (4,9 %), Bauchdeckenstraffung (4,7 %), Bruststraffung (4,7 %), Unterlidstraffung (3,7 %) und Nasenkorrektur (3,5 %) auf den Plätzen vier bis zehn.
Letztlich wirklich durchgeführt wurden vor allem Faltenunterspritzungen (30,7 %). Danach folgen jedoch nicht – wie die Interessen der PatientInnen vermuten lassen – Brustvergrößerungen, sondern Botox-Behandlungen mit 24,4 %. Mit 12,7 % landen, als beliebtester operativer Eingriff, schließlich die Brustvergrößerungen, gefolgt von Oberlidstraffungen (8,6 %) und Fettabsaugungen (8,3 %). Auf den Rängen sechs bis zehn werden weiter Hals-/Stirn-/Face-Lifting (3,9 %), Lippenkorrektur (3,6 %), Brustverkleinerung (3,2 %), Unterlidstraffung (3,2 %) und Bruststraffung (3,1 %) als am meisten durchgeführte Eingriffe gelistet.
Frauen und Männer streben nach einem jüngeren Erscheinungsbild
Nach wie vor sind Frauen die Hauptzielgruppe der Plastischen Chirurgie. Seit 2017 steigt das Interesse der Frauen stetig, 2020 sogar auf 87, 8% (Männer: 11,8 %, k.A.: 0,1 %, divers: 9,2 %).
2020 war es sowohl für Frauen als auch für Männer wichtig, ein frischeres, jüngeres Erscheinungsbild zu erlangen. Deswegen liegen geschlechtsübergreifend minimal-invasive Eingriffe besonders hoch im Kurs. Faltenunterspritzung (Frauen: 29,1 %, Männer: 16,1 %) und Botox-Behandlung (Frauen: 22,6 %, Männer: 17,9 %) sind die Spitzenreiter. Auf die minimal-invasiven Eingriffe folgt die Brustvergrößerung bei den Frauen (9,2 %) und die Gynäkomastie bei den Männern (14,3 %), was vor allem auf die Bedeutung dieses geschlechtsdifferenzierenden Merkmals in der Gesellschaft deuten lässt.
Interessant ist außerdem, dass sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern, die Oberlidstraffung auf dem vierten Rang landet (Frauen: 6,9 %, Männer: 8,9 %). Das kann darauf zurückzuführen sein, dass in Zeiten von Mund-Nasen-Masken die Augen zum absoluten Kern des Gesichts werden.
Das Interesse an Ästhetisch-Plastischer Chirurgie nach Altersgruppen
Auffällig ist, dass der Anteil der unter 30-Jährigen in Praxen und Kliniken immer größer wird. Bei der Betrachtung der Zahlen wird deutlich, dass bei den 20- bis 30-Jährigen vor allem Brustbehandlungen sehr beliebt sind. Die Brust ist das geschlechtsdifferenzierendste Merkmal der Körpersilhouette und deswegen auch oft mit dem größten sozialen Leidensdruck für Männer und Frauen verbunden.
Mit stolzen 39,3 % führt die Brustvergrößerung die beliebtesten Behandlungen der unter 30-Jährigen an, auf dem vierten Rang landet mit 18,5 % die Gynäkomastie. Die Häufigkeit dieser beiden Eingriffe nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab. Allerdings steigt ab etwa 50 Jahren das Interesse an Bruststraffungen wiederum enorm. In diesem Alter ist die Form der Brust wichtiger als ihre Größe, wenn es um ein jüngeres Erscheinungsbild geht. Frau Dr. Svenja Giessler ist aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und Historie eine absolute Expertin in allen Bereichen der Brustchirurgie, insbesondere im Bereich der Brustvergrößerung und Brustverkleinerung.
Auch Faltenbehandlungen sind sowohl bei den unter 30-Jährigen als auch bei den ab 50-Jährigen sehr beliebt. Während es bei den jüngeren PatientInnen jedoch vor allem um die Ausbesserung kleiner ästhetischer Makel mittels Filler und Botox geht, liegt den älteren PatientInnen das frische Aussehen am Herzen. Die Nachfrage nach Oberlidstraffungen ist erst ab einem Alter von 30 Jahren nennenswert und erreicht ihren Höhepunkt bei den 70-Jährigen. Ziel der PatientInnen ist es dabei meist, Schlupflider ausbessern zu lassen.
Die extreme Beliebtheit von minimal-invasiven Behandlungen
Offensichtlich hat das wachsende Angebot an sanften Behandlungsmethoden und Therapien einen enormen Einfluss auf das Verhalten der PatientInnen. Und selbstverständlich ist die Angst vor minimal-invasiven Eingriffen deutlich geringer, zumal die Ergebnisse schnell sichtbar und erfolgsversprechend sind.
Während im Vorjahr nur knapp die Hälfte (41,5 %) aller Eingriffe minimal-invasiv waren, waren es 2020 stolze 63,7 %. Besonders beliebt sind hier Injektionen mit Fillern und Botox. Hervorzuheben ist auch, dass nicht-operative Eingriffe zunehmend auch an anderen Körperstellen als im Gesicht Anerkennung finden und als Trend zu verbuchen sind. Beispielsweise gewinnt die Kriolipolyse, eine Methode zur Behandlung des Körperfetts, an Beliebtheit.